Ehemaliger Gießereiarbeiter erfindet Gesundheitsmanagement neu
Ein Mitarbeiter in einem Werk des Motorenherstellers Kolbenschmidt entdeckte so seine Leidenschaft, ein funktionierendes betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubauen. Er kam ursprünglich aus der Gießerei und wollte unbedingt dazu beitragen, dass die Kollegen dort und in anderen Bereichen gesund in Rente gehen können. Er hatte bereits konkrete Vorstellungen und Entwürfe, wie so ein System beschaffen sein könne. Auf die Frage, warum er diese hervorragenden Ideen noch nicht eingebracht habe, antwortete er, dass er vor lauter operativem Geschäft keine Ressourcen mehr freihabe, ein derart großes Vorhaben auch noch voranzutreiben.
Die Lösung wurde schnell geschaffen: Als erstes fertigte er eine Beschreibung seines Vorhabens an, mit dem gewünschten Ergebnis, sowie allen Meilensteinen und Teilschritten. Im nächsten Schritt sollte er wie ein Arbeitszeitdisponent allen Teilschritten ungefähre Arbeitszeiten zuordnen. Das ergab eine Gesamtsumme von über 200 Stunden, bei einer 35-Stunden-Woche also sieben Wochen reine Arbeitszeit. Kein Wunder, dass er gezögert hatte. Im darauffolgenden Schritt fragten wir ihn, wie viel er von dieser Arbeit selbst machen müsse, und wie viel andere ihm zuarbeiten könnten. Er stellte fest, dass 140 Stunden auf andere Schultern verteilt werden könnten und er nur etwa ein Drittel der Gesamtzeit selbst investieren musste. Dann fragten wir ihn, wer sein Wunschteam wäre, und er nannte vier Mitarbeiter. Seine Leidenschaft und die guten Ideen vor Augen, waren alle vier gerne bereit, daran mitzuarbeiten. Das Team nahm seine Arbeit auf, zog Experten und eine gesetzliche Krankenkasse hinzu und tauschte sich intensiv mit der Personalabteilung aus. Etwa eineinhalb Jahre später verfügte das Unternehmen über ein Gesundheitsmanagement, das in vielen Aspekten Modellcharakter hatte. Es wurde sogar eine eigene Stelle dafür geschaffen.