1970
Der erste Mitgestalter-Praxisbericht erscheint
„Dieses Buch ist ein Überlebenshandbuch für erfolgreiche Business Guerilla...“
Robert Townsend ist einer der ersten, der Mc Gregors Theorie Y konsequent in die Praxis umsetzt, nachdem er 1962 Vorstandsvorsitzender von AVIS wird. Innerhalb von drei Jahren überführt er das Unternehmen nach 13 Jahren roter in satte schwarze Zahlen. Seine Erfahrungen beschreibt er 1970 im revolutionären Buch „Up the Organisation“ das seit 45 Jahren unangefochten zu den Top Five in der Management-Literaturliste der New-York-Times-Bestseller gehört.
Er schreibt: „Betrachten wir doch einmal die Belohnungen, die wir den Menschen anbieten: höhere Löhne, medizinische Vergünstigungen, Ferien, Pensionen, Gewinnbeteiligung, die Aufstellung von Bowling- oder Basketballmannschaften. Nichts davon kann während der Arbeit genossen werden. Du musst zuerst deine Arbeit verlassen, krank werden oder in Rente gehen. Kein Wunder, dass Leute in und an ihrer Arbeit keinen Spaß haben.“
Townsend erkennt, „dass moderne Organisationen von ihren Leuten gerade einmal 20 Prozent – ein Fünftel – ihrer Kapazität bekommen“. Und er ist überzeugt, „dass Gott das menschliche Tier nicht dazu geschaffen hat, nur zu 20 Prozent zu funktionieren“.
Die Firma AVIS hat 1962 nach 13 Jahren noch keinen einzigen Profit erwirtschaftet. Drei Jahre später wächst sie intern (nicht durch Zukäufe) von 30 Millionen $ Umsatz auf 75 Millionen an und macht Gewinnsteigerungen vom ersten Jahr 1 Million, auf 3 Millionen und dann 5 Millionen $.
„Das einzige, was ich selbst damit je zu tun hatte“, erklärt Townsend, „war nur meine Anwendung von Theorie Y“. Er rät: „Lernen Sie ihre Leute kennen. Was sie gut können, was sie mögen, was ihre Schwächen und Stärken sind und was sie von ihrem Job wollen und brauchen. Und dann schaffen Sie eine Organisation um ihre Leute herum und pressen Sie diese nicht in Organigramm-Rechtecke hinein. Die einzige Entschuldigung für die Existenz einer Organisation besteht darin, die Chance zu erhöhen, dass jeder in der Zusammenarbeit mit anderen Wachstum in seinem Job erfahren kann.“