Mitgestalter retten ihre Firma

Die Mitarbeiter an der Basis fördern mit ihrem gesunden Menschenverstand, ihrer nüchternen Pragmatik und ihrem unglaublichen Einsatz Potenziale zu Tage, von denen viele nicht einmal zu träumen wagen.

Mitgestalter sichern Millioneneinsparungen

Der mittelständische Hersteller von Spritzgussmaschinen Ferromatik mit etwa 300 Mitarbeitern befand sich in einer äußerst schwierigen finanziellen Lage, als 2014 der Belgier Dennis Poelmann zum neuen Geschäftsführer ernannt wurde. Er fand Produktionsstätten vor, in die jahrelang nicht mehr investiert worden war, Mitarbeiter, die das Vertrauen in die Führung verloren hatten und Investoren, deren Geduld am Ende war. Dringendstes Gebot der Stunde waren radikale finanzielle Einsparungen, und natürlich schienen Streichungen bei den Personalkosten der schnellste Weg, um die erforderlichen siebenstelligen Summen einzusparen. 

Poelmann hatte nicht nur eigene neue Ideen für den Turn Around der Firma, sondern war genauso offen für die Ideen anderer. Ähnlich, wie seinerzeit Richard Teerlink von Harley Davidson hatte er keine Berührungsängste gegenüber Betriebsrat und der Gewerkschaft und bot ihnen offen an, Teil der Lösung zu werden. Er fand im Betriebsratsvorsitzenden Thomas Flamm einen engagierten Partner. Flamm verstand es, die Mitarbeiter der Basis einzusammeln und ihnen einen Rahmen zu eröffnen, in dem sie ihre Ansätze einbringen konnten. 

Er gründete mit Mitarbeitern und Führungskräften aus jeder Abteilung die etwa 20-köpfige „Experten-Gruppe“ und organisierte mit ihr Mitgestalter-Runden, in denen die Menschen ihre Wahrnehmungen und Lösungsansätze mit einbringen konnten. Die Experten-Gruppe war hoch motiviert, ihre Mitglieder brachten sogar ihre Freizeit mit ein, um nicht durch Ausfälle von Arbeitszeit weitere Kosten zu verursachen. Die Gruppe benötigte nur drei Tage, um eigenständig brauchbare Lösungsansätze für die dringend benötigten enormen Einsparungen zu entwickeln. 

In den folgenden Monaten wurde das Konzept der Experten-Gruppe in weiteren Mitgestalter-Runden auf Abteilungs- und Bereichsebene mit dortigen Mitarbeitern und Führungskräften detailliert und umgesetzt. Da der Prozess noch nicht abgeschlossen ist, sind die tatsächlich erreichten Zahlen noch offen. Es steht aber jetzt schon fest, dass die drohenden Einschnitte in den Personalkosten abgewendet werden konnten und dass durch die Mitgestalter-Runden ein großer Motivationsschub in die Belegschaft ging.

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